Düsseldorf: Gemeinsam mit den FDP-Landtagsabgeordneten Henning Höne und Christof Rasche, stellte Dietmar Brockes –niederrheinischer Landtagsabgeordneter und aktiver Schützenbruder – in dieser Woche eine kleine Anfrage zum Thema Akzeptanz von Schützenfesten. Anlass dafür war das vor kurzem stattfindende traditionelle Schützenfest in Grevenbroich-Orken: Seit 1898 ziehen am Sonntagmorgen die Tambourcorps durch die Straßen der Gemeinde, um die Anwohner musizierend zu wecken. Die Stadtverwaltung genehmigte diese Tradition durch einen sogenannten „Regimentsbefehl“. Nichtsdestotrotz untersagten örtliche Streifenpolizisten das Wecken unter Berufung auf das Lärmimmissionsschutztgesetz – und dies, obwohl eine Genehmigung von Seiten der Stadt vorlag.
„In der kleinen Anfrage möchten wir von der Landesregierung wissen, wie der oben beschriebene Vorfall bewertet wird und was unternommen werden soll, um solche unrechtsmäßigen Verbote der Polizei künftig zu vermeiden. Außerdem möchten wir in Erfahrung bringen, wie die Landesregierung den negativen Trend hinsichtlich des gesellschaftlichen Stellenwerts von Schützenvereinen wahrnimmt bzw. evaluiert und welche Maßnahmen geplant sind oder bereits durchgeführt wurden, um die Schützenvereine in ihrer Funktion zu stärken. Denn ihre Arbeit und ihr Engagement vor Ort sind für die Gesellschaft von wichtiger Bedeutung: Kommunale Brauchtümer wie Schützenvereine und Bruderschaften sind ein fester Bestandteil vieler Kommunen in Nordrhein-Westfalen, so auch hier im Kreis Viersen. Durch ihren integrativen Charakter stärken sie den Zusammenhalt der Gesellschaft und leisten wichtige ehrenamtliche Arbeit. Außerdem bieten solche Vereine Zugezogenen und Neubürgern die Möglichkeit einer sozialen Integration und eines besseren Kennenlernens der eigenen Ortschaft und Gemeinde. Daher ist es wichtig, dass die Vereine auch künftig ihre oft jahrhundertealten Traditionen weiter fortführen können und ihr Stellenwert vor Ort nicht von außen geschwächt wird.“, so Brockes.